Art:

Ulmus laciniata

Mandschurische Ulme

Der Erstbeschreiber der Art, E. R. von Trautvetter (1809 bis 1889), hat in der Mandschurischen Ulme eine Varietät der europäischen Bergulme gesehen. Tatsälich ähnelt die Blattform der Cornuta-Form der Bergulme. Der Namensbestandteil laciniata (lateinisch für geschlitztblättrig) ist jedoch irreführend, da die Blätter nicht geschlitzt sind.

Vollständiger wissenschaftlicher Name:   
Ulmus laciniata (Trautvetter) Mayr, 1906

Ungültiges Synonym:
Ulmus montana var. laciniata

Weitere Namen:
Geschlitzblättrige Ulme (de), lie ye yu (ch), Manchurian elm (en)

Die Mandschurische Ulme ist ein stattlicher sommergrüner Baum bis 30 m Höhe und 75 cm Stammdurchmesser. Sie ist in Ostasien weit verbreitet, das Areal umfasst Chinas nordöstliche Provinzen, Japan, Korea, den russischen Fernen Osten und Ostsibirien. Die Art besiedelt gerne Bergländer bis etwa 2200 m Höhe. Normalerweise bildet sie keine Reinbestände, sondern ist in Laubwaldgesellschaften eingemischt.

Der fein behaarte Blattstiel ist weniger als 0,5 cm lang. Das Blatt ist verkehrt-eiförmig, elliptisch oder rundlich, 7 bis 18 cm lang und 4 bis 7 cm breit. Oberseits ist das Blatt behaart, es verkahlt im Sommer, unterseits ist es bleibend behaart. Der Blattrand ist tief doppelt gezähnt, die Spreitenbasis ist mehr oder weniger symmetrisch. Auffallend ist die Mehrspitzigkeit der Blätter, die deutlicher ausgeprägt ist als bei der mitteleuropäischen Bergulme. Deren Sorte 'Cornuta' zeigt allerdings sehr ähnliche Blätter wie die Mandschurische Ulme.

Die Blütenstände erscheinen im Frühjahr an zweijährigen Zweigen. Die geflügelten, rundlichen Früchte sind bis etwa 2 cm lang und 1,5 cm breit; der Same liegt ziemlich genau in der Mitte.

Die längsrissige Borke ist weißlich-grau bis dunkelgrau.


Varietäten oder Sorten der Mandschurischen Ulme sind nicht bekannt. Dessen ungeachtet wird die Art wohl kultiviert, wie Pfropfungstellen an chinesischen Bäumen deutlich zeigen. Im Jahr 1905 wurde die Art als Zierbaum nach Europa eingefürt.

Es soll einen Hybrid U. laciniata x davidiana geben, der wohl in der Nähe von Nikko in Japan gefunden wurde. Ein weiterer Hybrid U. laciniata x parvifolia steht im National Arboretum in Washington DC. Einzelheiten sind in beiden Fällen nicht bekannt. In Europa und Amerika findet man die Art nur selten in Botanischen Gärten und Arboreten.

Traditionell wurden aus der innere Rinde der Mandschurischen Ulme Seile, Bezüge für Stühle, Körbe und grobe Textilien hergestellt.

Mandschurische Ulmen in einem Naherholungsgebiet bei Shanghai, China

Eine Mandschurische Ulme (rechts im Bild) im Arnold Arboretum, Boston, USA

Pfropfungsstelle/span>

Blätter

Herbstlaub